Feiertage
Dieses Gedicht, mit dem Titel “Feiertage” von Hans Dieter Hüsch war Bestandteil der Predigt am Heiligabend in dem Gottesdienst, den ich besucht habe. Ich fand es sehr amüsant und doch auch sehr treffend. Wie sehr kennt man diese Situation doch selbst von Feiertagen, die man mit der Familie verbringt.
Mit diesem Gedicht möchte ich euch allen frohe Weihnachten und einen angenehmen Ausklang aus dem Jahr 2013 wünschen. Außerdem wünsche ich euch an dieser Stelle gleich schon einen guten Start und ein erfolgreiches 2014…….
Mutter ist nervös
Vater ist nervös
Kind ist nervös
Oma ist nervös
Oma ist gekommen
um Mutter zu helfen
Vater hat gesagt
sei nicht nötig gewesen
Kind steht im Weg
Mutter steht im Weg
Oma steht im Weg
Vater steht im Weg
Alle ham geschafft
mit allerletzter Kraft
Vater hat gebadet
Mutter hat gebadet
Kind hat gebadet
Oma hat gebadet
Alle ham gepackt
Und alle sind gerannt
Und schließlich hat
Der Baum gebrannt
Mutter ist gerührt
Vater ist gerührt
Kind ist gerührt
Oma ist gerührt
Und dann werden
Die Pakete aufgeschnürt
Mutter ist gekränkt
Vater ist gekränkt
Kind ist gekränkt
Oma ist gekränkt
Denn jeder hat dem anderen
Was Falsches geschenkt
Schwiegertochter kommt
Patentante kommt
Lieblingsbruder kommt
Großneffe kommt
Kuchen ist zu süß
Plätzchen sind zu süß
Marzipan ist zu süß
Und der Baum ist mies
Mutter ist beleidigt
Vater ist beleidigt
Kind ist beleidigt
Oma ist beleidigt
Friede auf Erden
Und den Menschen ein Unbehagen
Vater hats am Magen
Mutter hats am Magen
Kind hats am Magen
Oma hats am Magen
Kann nichts mehr vertragen
Nach all diesen Tagen
Mutter ist allein
Vater ist allein
Kind ist allein
Oma ist allein
Alle sind allein
Doch an Ostern
Wollen alle
In jedem Falle
Wieder zusammensein.
Verfasser: Hans Dieter Hüsch