Lieber Dirk,
lieben Dank für Deinen ausführlichen Kommi, dies nenne ich wahrlich konstruktive Kritik, zwinker…
Meine Antworten auf Deine Fragen als Kommi haben die Begrenzung von 4000 Zeichen nicht überlebt, daher gestatte ich mir einen Teil 2, hihi…
Dir zu Ehren sozusagen, kicher…
Nun beantworte ich Dir mal Deine Fragen:
-WIE oder WORURCH ist eine verschattete, in der Dunkelheit umherirrende Seele in der Lage, das Licht zu erkennen?
°Da antworte ich mal allein aus dem Alltagsgeschehen heraus kurz und knapp: An allem, was dem Menschen POSITIVITÄT verschafft! Egal in welcher Form, egal in welchen Mengen, egal mit welchen Hilfsmitteln! In diesen Dingen, Menschen, Formen, Hilfsmitteln etc. fühlt er sich wohl, möchte er länger verweilen oder sich weiterentwickeln… sei es Kunst, Musik, Religion, Gespräche, Tanz, Theaterbesuche, Ausflüge, Schriftstellerei etc… dies alles ist „lichtvoll“!
-Was gibt ihr die Möglichkeit, die reine Quelle von allen weiteren Irrgärten zu unterscheiden?
°Wenn der Mensch sich wohl fühlt und die POSITIVITÄT geniesst, dann befindet er sich in der lichten Quelle. Alles, was ihn aus dieser POSITIVITÄT herausbringen könnte, sind Irrgärten.
-Wie kann ein Wesen seine Reine Natur noch erkennen, wenn es sich doch so weit davon entfernt hat?
°Wenn der Gedanke im Menschen auftaucht das irgendetwas nicht stimmig ist, das sich eine Begebenheit „fremd“ anfühlt, oder der Mensch findet sich in Situationen wieder, in die er freiwillig nie geraten wollte… all das zeigt diesem Menschen seinen wahren, also „lichten Kern“. Denn alles, was dieser Mensch nicht „freiwillig“ macht, ist „Fremdbestimmung“. Und ich gehe nun nicht von den dunklen Seelen aus, die wir zur Dualität des Seins auch benötigen, zwinker, ich gehe vom „lichten“ Menschen aus, dem es nicht gut geht, da er sich fremdbestimmt fühlt. Durch welche Gegebenheiten auch immer… (mehr …)
Wie ist es bei Dir bestellt? Fühlst Du Dich wohl? Kannst Du sagen, das Du minimum zufrieden bist?
Und wenn dem nicht sein sollte, kommen Dir bei dieser Frage zuerst negative Dinge in den Kopf oder zuerst positive? Ist es immer so, das Dir positive Dinge zuerst einfallen? Na, dann herzlichen Glückwunsch, DU brauchst gar nicht erst weiterlesen… Sind es bei solchen Fragen aber immer erst die negativen Dinge, die Dir in den Sinn kommen? Woran liegt das wohl? (mehr …)
Abhängigkeit hat die Tendenz, innere Verbiegung des Willens zu bewirken, sie erzeugt die Neigung zur Anbequemung, zur Liebedienerei. – So entspringt die sittliche Aufgabe: die innere Widerstandskraft auszubilden, die dem Wahren und Rechten dient und treu bleibt, ob es Gunst und Neigung, oder Ungunst und Mißachtung bringt. Friedrich Paulsen, (1846 – 1908), deutscher Pädagoge und Philosoph
Wenn man diese Gedankenhüpfer nun auf das eigene Leben bezieht, werden jedem einige Paralellen bewusst. Hände, die man anderen helfend reichte und Hände, die einem selbst helfen wollten. Nur wo fängt der Zeitpunkt an, wo helfende Hände dogmatisch werden oder gar ans “Weiterkommen” hindern? Und: ist es wirklich so? Sind die vermeintlichen Geschwindigkeitsbremser, die man an der Hand hielt oder an die man sich selbst festhielt nicht jene, die einen bewusster weiterbrachten? Sind Hilfen dogmatisch, fremdbestimmt und gibt man daher die Selbstbestimmung auf? Wo fängt die Unabhängigkeit an und wo hört sie auf?
Meine Unabhängigkeit liegt in meinem Glauben. Daher sage ich immer: ich bin gläubig aber nicht religiös. Oberflächlich gesehen mag es wie ein Satz einer Abtrünnigen erscheinen, aber in den tieferen Schichten…? Wo fängt der Glaube denn an und wo hört er auf? Daher dieser Eintrag, nachdem ich eine “Oberflächliche” Gesprächspartnerin einfach mal mit in die Tiefe nahm…
Den Ausspruch: “Hilf Dir selbst dann hilft Dir Gott” ist wohl jedem geläufig. Aber ist auch der tiefere Sinn geläufig? Wo versteckt er sich denn, der unsichtbare Sinn? Was und inwiefern hat Gott denn etwas damit zu tun wenn man sich selbst hilft? Gibt Gott unsichtbare Impulse sobald ein Schritt zur Lösung getan wurde? Oder soll es eine Implizierung dessen sein das es schon richtig angegangen wird und somit “alles irgendwie gut geht”? Kraftgebung für den unsicheren Schritt auf dem Pfad der Lösung? Selbstsicherheit in Zeiten der Unsicherheit? Dies mal als religiöser Ansatz.
Im Schamanismus wird es tatkräftig angegangen obwohl sich die Beteiligten der beabsichtigten, wohl aber unsichtbaren Beeinflussung voll bewusst sind. Jemand geht zu einem Schamanen wenn er Hilfe benötigt und impliziert sich selbst ein, das der Schamane passende Hilfen für ihn parat hat. Der Ratsuchende ist sich jedoch paradoxerweise unbewusst völlig bewusst, das er sich eigentlich selbst an die Hand nimmt denn alles, was der Schamane unternimmt, geschieht nicht ohne den Ratsuchenden. Selbst wenn beispielsweise Seelenanteile des Ratsuchenden gesucht, gefunden und wieder mit dem Ratsuchenden vereint werden, hat ausschließlich der Ratsuchende selbst etwas dazu getan das dies geschehen durfte. Der Schamane verkörpert dabei nur die Technik vereint mit dem unsichtbarem Selbst, das wir uns in schweren Zeiten nicht anzuschauen vermögen…
Und dann muss ich schmunzeln wenn ich den Ausdruck: “Hilf Dir selbst dann hilft Dir Gott” höre. Denn “Gott” ist (huch die Erkenntnis naht) unsere eigene Essenz, “das Göttliche in uns selbst”, das wir mit diesem Ausspruch wahrnehmen/glauben sollten, jedoch in schweren Zeiten aus verschiedenen Gründen nicht annehmen können. Da ist es einfacher wenn wir uns einreden, das andere uns geholfen haben anstatt die eigene, innere Kraft einzugestehen.
Wer nimmt uns also an die Hand? Aber nun bitte keine unnötigen Verhaltensversuche: in unsicheren Zeiten kannst Du weiterhin Deine Hände halten, ineinander verharren lassen. Doch sei schlauer und tue es bewusst im Wissen, das Du Dir “jetzt” helfen kannst. Jederzeit, denn das “Göttliche” ist immer in Dir! Ich “glaube” das!
Und mit dem nächsten Gedankenhüpfer, der gläubig und religiös zugleich ist, entfliege ich nun in die Nacht: “Gottes Mühlen mahlen langsam aber gerecht”… “Gott” vs “Höhere Selbst” …